Abenteuer Küstenwanderung – Tipps für ein unvergessliches Naturerlebnis
Einfach mal den Kopf frei bekommen, eine ordentliche Portion Sonne und Seebrise tanken – wo könnte das besser gehen als bei einer ausgedehnten Küstenwanderung entlang von Wasser & Dünenlandschaften? Wer sich in diesem einzigartigen Lebensraum bewegt, den erwartet ein ganz besonders Naturerlebnis. In diesem Artikel zeigen wir euch, wie ihr euch für das Abenteuer Küstenwanderung am besten ausrüstet, welche Pflanzen & Lebewesen es zu entdecken gibt und wie ihr euch an diesem besonders schützenswerten Flecken Erde angemessen bewegen könnt.
Bevor es losgeht…
Was sollte man bei einer Küstenwanderung anziehen?
Klima und Bodenbeschaffenheit an der Küste stellen besondere Anforderungen an Kleidung und Schuhwerk. An kaum einem anderen Ort kann das Wetter so schnell umschlagen und gefühlten Temperaturen von sonnig-warm auf windig und kühl wechseln.
LaGENLOOK
Wir empfehlen das Tragen eines Wanderoutfits im Lagenlook mit einer vor Wind und ggf. Regen schützenden äußeren Schicht. Hierfür eignen sich Windbreaker oder unsere wasserdichten teXXXactive® Jacken. Wer nicht so schnell friert, wird auch mit einer Weste gut ausgestattet sein.
Darunter bietet sich eine Schicht aus Baumwolle an. Ein Sweatshirt oder Hoody wärmt, kann aber auch Feuchtigkeit aufnehmen und wirkt temperaturausgleichend.
Sobald es an sonnigen Tagen windstill ist, steigen die Temperaturen schnell an, denn der Sand speichert die Wärme zusätzlich. Daher empfehlen wir als unterste Schicht ein kurzärmeliges T-Shirt zu tragen – wählt zum Schutz vor der Sonne am besten einen Schnitt, welcher die Schultern ausreichend bedeckt.
SONNENSCHUTZ
Wasser, mitunter heller Sand und an der Küstenlinie, wo es sich am komfortabelsten läuft, unzählige nasse Sandkörnchen, die das Licht zusätzlich reflektieren wie ein Spiegel – all diese Faktoren sorgen dafür, dass die UV-Intensität bei einer Küstenwanderung besonders hoch ist. Das gilt es natürlich auch bei der Auswahl der geeigneten Kleidung zu beachten.
Neben dem Nutzen von Sonnencreme empfehlen wir dazu unbedingt eine vor Sonne schützende Kopfbedeckung wie eine Cap oder einen Bucket Hat. Bei empfindlicher Haut sollte lieber zu langärmeligen T-Shirts und Hemden sowie Hosen mit langen Beinen gegriffen werden. In locker sitzenden Sommer-Styles aus Leinen oder Baumwolle wird es euch an schönen Sommertagen trotzdem nicht zu warm.
HITZE & SANDSTRAHLUNG
Auch an vermeintlich schönen Tagen kann es an der Küste mal ungemütlich werden. Von starken Winden umherwehende Sandkörner können sich auf der Haut anfühlen wie Schmirgelpapier. Deshalb empfehlen wir bei windigem Wetter unbedingt lange Hosen und Socken zu tragen.
Und die Schuhe? Die erste Überlegung wäre vielleicht, sie einfach zu Hause zu lassen, doch der Sand kann schnell heiß werden und gerade nach einem langen Winter in Schuhen und Socken sollte man sich sicher sein, dass die natürliche Hautbarriere unter den Füßen der Reibung der Sandkörner auch nach einigen Kilometern noch standhält.
Welches Schuhwerk eignet sich für eine Küstenwanderung also am besten? Sandalen ohne Socken sind keine gute Idee, da der Sand unter den Riemen schnell anfangen kann zu scheuern. Egal ob sportlicher Sneaker oder Boot, wir empfehlen in jedem Fall ein bequemes Paar Schuhe und hohe Socken einzupacken – auch wenn sie vielleicht die längste Zeit eurer Wanderung über am Rucksack baumeln.
Auf geht’s am Strand entlang…
Was gibt es bei einer Küstenwanderung zu entdecken?
Entlang der Wasserkante, da wo die letzte Flut den Sand eingeebnet hat, läuft es sich am besten. Nur in seltenen Fällen versperren Hinweisschilder auf private oder gesperrte Strandabschnitte dem Wanderer den Weg. Vorbei geht es an der geriffelten Herzmuschel, der Sandklaffmuschel mit ihrer glatten, weißen Oberfläche und der länglichen Amerikanischen Scheidenmuschel. Je nach Witterung heißt es zwischendurch: Achtung, Qualle!
Dort, wo Seetang oder Steine liegen, lohnt sich eine kleine Pause und genaues Hinsehen: An den Steinen sitzen gerne Miesmuscheln, dicht gedrängt in Gruppen. Aber auch die Hütchen-förmige Napfschnecke oder kleine Krebse könnt ihr dort entdecken. Letztere fühlen sich auch im Schutz angespülter Algen wohl, dort sitzen sie gemeinsam mit vielen anderen Kleinlebewesen, die sich von der nährstoffreichen Pflanze ernähren, wie zum Beispiel Sandflöhe. Die nur wenige Millimeter großen Flohkrebse können bis zu 30 cm weit springen, wenn man sich dem Seetang nähert oder ihn berührt.
ACHTUNG WATT-GRENZE!
Beim Wandern am Wattenmeer gilt es unbedingt die Grenze zwischen Strand und Watt zu beachten. Die allermeisten Wattenmeere sind Naturschutzgebiete, zudem kann der Boden schon wenige Meter vom Strand entfernt so weich sein, dass man bis zur Hüfte darin einsinkt und sich ohne professionelle Unterstützung nicht mehr befreien kann. Auch die Gezeiten können zu einer gefährlichen Falle werden, wenn man nicht genau weiß, wann und wie schnell das Wasser zurückkehrt. Wer den einzigartigen Lebensraum des Wattenmeers erkunden möchte, kann sich nach einer geführten Tour umschauen. Erfahrende Wattführer geleiten euch sicher durch das Gebiet und versorgen euch mit allerlei Informationen zu den dort lebenden Tieren.
Und hinauf auf die Dünen…
Darf man in den Dünen wandern gehen?
Nach einiger Zeit entlang der Wasserkante wandert der Blick vermutlich nach oben in die Dünen, ein kleiner Aufstieg mit Aussicht über die Landschaft bietet auf jeder Wanderung eine schöne Abwechslung.
Dünen erfüllen in Bezug auf Landschafts- und Naturschutz jedoch wichtige Funktionen, deshalb ist es besonders wichtig, auf die jeweils geltenden Regeln zum Dünen- und Naturschutz zu achten und Holzstege und gekennzeichnete Wege nicht zu verlassen – wo es die nicht gibt, muss sich der Naturfreund mitunter damit arrangieren, dass die Düne nicht betreten werden darf.
Warum Dünenschutz so wichtig ist? Würden der Mensch und die auf ihm wachsenden Pflanzen den Sand nicht fixieren, würden die Sandkörner vom Wind immer weitergetragen – die Düne würde wandern. Die dahinterliegenden Dörfer und Landschaften können das jedoch nicht und würden entweder vom Sand oder den Launen der See überrollt. Deshalb ist Dünenschutz immer auch Landschaftsschutz und es gilt jede Pflanze, die auf dem kargen Sandboden Wurzeln schlägt, dabei zu fördern.
Noch ein Tipp: Auch wenn die Dünen nicht zum Wandern auf eigene Faust freigegeben sind, gibt es vielerorts geführte Dünenwanderungen, denen man sich anschließen kann. Besonders an beliebten Tourismuszielen kann es sich lohnen, nach so einem Angebot Ausschau zu halten.
Was kann man bei einer Dünenwanderung entdecken?
Naturerlebnis Dünenlandschaft
Ist der Zutritt der Dünen erlaubt, sollte man diesen Abstecher unbedingt wagen, denn hier gibt es echte Spezialisten zu entdecken. Hitze, eine hohe Lichtintensität und im Wind umherfliegende Sandkörner - diesen Bedingungen setzen sich nur ganz spezielle Pflanzen freiwillig aus. Von Weitem könnt ihr Dünen- und Kartoffelrose riechen, aber auch Sanddorn und Stranddistel sorgen für Farbtupfer. Dazwischen geben zahlreiche Gräser wie Strandroggen oder Strandschwingel dem Boden Halt.
Auch für die Bewohner der Dünen ist es wichtig, dass ihr die gekennzeichneten Wege nicht verlasst und euch zurückhaltend verhaltet. Zwischen den Pflanzen brüten viele Vogelarten, wie beispielsweise Brandgänse, Seeregenpfeifer oder der große Brachvogel. Aber auch Insektenarten nutzen diesen Lebensraum. An den Steilufern finden sich bodengrabende Bienen- und Wespenarten, aber auch leuchtende Käfer und Schmetterlinge könnt ihr entdecken.
Wo bin ich hier eigentlich gelandet?
Funktion und Aufbau von Dünenlandschaften
Von einem guten Aussichtspunkt lässt sich wunderbar die Entstehung von Dünenlandschaften erkennen. Direkt hinter dem Strand erheben sich die sogenannten Weißdünen zu kleinen Hügeln, auf denen die ersten Seegräser Wurzeln schlagen und sie somit allmählich fixieren. Dahinter erhebt sich der Teil, auf dem ihr bei eurer Wanderung vermutlich besser stehen könnt, die sogenannten Grau- und Braundünen.
Den Namen dürft ihr hierbei wörtlich nehmen, denn umso älter die Dünen sind und umso weiter sie entsprechend ins Landesinnere geschoben wurden, desto länger wachsen auf ihnen schon Pflanzen. Durch den Prozess der Humusbildung verändert sich zunehmend die Farbe der Dünen von sandig-weiß zu erdig-braun.
In der Regel lässt sich auch gut erkennen, dass die Pflanzen in Richtung Braundüne immer großer werden und durch den abnehmenden Salzgehalt im Boden siedeln sich dort wiederum andere Pflanzenarten an, als in den vorderen Reihen der Dünenvegetation.
Auch erfahrene Wanderer können die Natur in dem besonderen Lebensraum rund um Strand und Düne ganz neu entdecken. Wir wünschen euch ganz viel Spaß beim Abenteuer-Küstenwanderung und freuen uns über euer Feedback zu diesem ganz besonderen Naturerlebnis!